Die AsF der SPD Rumeln-Kaldenhausen besucht das Bienenmuseum

Von Inge Mellenthin-Krossa, AsF Vorsitzende SPD Ortsverein Rumeln-Kaldenhausen (02.03.2018)
Das Bienenmuseum Duisburg Rumeln-Kaldenhausen lohnt immer einen Besuch. Bei winterlichen Temperaturen hat sich die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) der SPD Rumeln-Kaldenhausen auf den Weg gemacht, um das örtliche Bienenmuseum zu besuchen. Die zurzeit vorherrschende Grippe- und Erkältungswelle hatte auch vor der AsF nicht Halt gemacht. So sind neben der Vorsitzenden Inge Mellenthin-Krossa auch etliche andere Mitgliederinnen erkrankt. Sofort war die stellvertretende Vorsitzende Ursula Michalke eingesprungen und hatte die Gruppe ins Bienenmuseum begleitet. Dort erwartete sie bereits Wolfgang Neiß, 2. Vorsitzender des Kreisimkerverbands Duisburg e.V., der einen heiteren, interessanten Vortrag zum Thema Bienen vorbereitet hatte. Mit dem Hinweis: die Bienen gehören zu den drei wichtigsten Nutztieren der Welt, startete er sein Referat.
Die Biene ist bereits seit 100 Millionen Jahren unverändert auf der Erde. Vor den Bienen gab es nur eine grüne gleichmäßige Begrünung mit Windbestäubung. Mit der Biene entwickelten sich dann aromatische schöne Blüten mit Nektar, deren Fruchtertrag durch die Bestäubungsarbeit deutlich gesteigert wurde. Die Honigbiene, so wie wir sie heute kennen, gibt es seit 20 Millionen Jahren. Volkswirtschaftlich bringt jedes Bienenvolk im Schnitt einen Ertrag von 1600 Euro, vor allem durch Bestäubungsleistung. So werden z.B. in Kalifornien gezielt Bienenvölker eingesetzt, um die Mandelernte erfolgreich werden zu lassen. Bekannt ist, dass 30 Prozent aller Lebensmittel auf Bestäubung angewiesen sind. Nicht zu vergessen sind die vielen verschiedenen Vitamine, wie A, der B Gruppe und M (Folsäure), die in den Früchten zu finden sind. Hier erwähnte Wolfgang Neiß den Satz: „Honig lässt sich importieren, Bestäubungsleistung nicht“!
Aber auch die Produkte der Bienen sind sehr gefragt. So gibt es neben dem Honig Wachs, Propolis (antibiotisch, antiseptisch), Gelee Royal (Königinnenfutter), Blütenpollen und Bienengift, welches immunstimmulierend und antirheumatisch wirkt. Man vermutet aber, dass es noch viel mehr Stoffe der Bienen gibt, die bisher noch nicht erforscht sind.
Ein Bienenvolk überstreicht ein Gebiet von 3 bis 5 km Durchmesser, also ca. 20 qkm. Um geeignete Nektarquellen zu finden, sendet das Bienenvolk Spähtrupps aus, die mit einem Schwänzeltanz den Honigbienen die Futterquelle beschreiben. Diese wird auch sehr genau gefunden, eine Meisterleistung, vor allem wenn man sich vorstellt, dass der Schwänzeltanz in der stockfinsteren Beute (Bienenstock) stattfindet.
Aber die Honigbiene ist in Gefahr, auszusterben! Ihr größter Feind ist die Varoamilbe, die aus Asien eingeschleppt wurde. In Europa gibt es kein Bienenvolk mehr, welches nicht befallen ist. Ohne die Hilfe des Imkers würde jedes Volk nach zwei Jahren sterben. Um dies zu verhindern, setzt der Imker Ameisensäure ein, die die Milbe zu 90 Prozent vernichtet. In einem zweiten Schritt setzt er dann Oxalsäure zur Winterbehandlung ein. Dass Ameisensäure gegen die Varoa hilft, ist durch einen Zufall entdeckt worden. Es wurde beobachtet, dass sich Spechte ihrer Milben wehrten, indem sie sich in Ameisenhaufen wälzten, also musste die Varoa auch empfindlich darauf reagieren. Die Annahme war richtig. Der Verlust von ca. 30 Prozent der Bienenvölker über den Winter ist jedoch nicht zu vermeiden.
Im Gegensatz zu vielen anderen Insekten überleben die Bienen den Winter in ihrer Beute. Dies erreichen sie durch Erzeugen von Wärme durch Muskelarbeit. Durch Flügelschlagen vieler Bienen halten sie im Stock eine Temperatur von 35 Grad Celsius. Dies schaffen sie bis minus 50 Grad Außentemperatur. Wenn dann der Frühling kommt, wird die Königin aktiv, sie legt bis zu 2000 Eier pro Tag, die vom Larvenstadium bis zur schlüpfenden Biene 21 Tage benötigen. Nach dem Schlüpfen durchlaufen die Bienen mehrere verschiedene Beschäftigungsphasen: PutzbieneAmmenbieneBaubieneWächterbieneBestattungsbieneHonigbiene. Einige Bienen spezialisieren sich als Heizerbienen, die mit ihrer Muskelarbeit bis zu 42 Grad Celsius erzeugen. Es gilt der Grundsatz: „Je älter die Biene, um so leistungsfähiger und intelligenter wird sie“.
Der Imker hat aber auch die Aufgabe, zu verhindern, dass sich die Völker bekriegen. Trotz voller Bienenwaben versuchen die Völker, sich gegenseitig den Honig zu stehlen. Dies kann der Imker vermeiden, indem er das Flugloch deutlich verkleinert, so dass nur wenige fremde Bienen eindringen und bekämpft werden können. Die Bienenstöcke bleiben erhalten und die Völker überleben.
Neben den bekannten Honigbienen gibt es noch ca. 560 Wildbienenarten, die als Single leben (Solitärbienen). Diese sind meist auf eine spezielle Pflanze angewiesen und diese auf die Solitärbiene. Bisher sind 20 Wildbienenarten ausgestorben – die spezialisierten Pflanzen werden folgen!
Anschließend konnte bei Kaffee und Kuchen das neue Wissen vertieft und weitergehende Fragen beantwortet werden.

Besuch der AsF im Bienenmuseum Rumeln-Kaldenhausen

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